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Startinsland hat die besten Geschäftsmodelle ausgezeichnet

Der Businessplan-Wettbewerb Startinsland hat neun Gründungsprojekte mit insgesamt 22.500 Euro prämiert:

Drei erste Plätze: Die Teams von „Biocopy“, „SpinDiag“ und „Freispiel“ (von links) haben ihre Auszeichnungen entgegengenommen.
Foto: Thomas Kunz

Antibiotikaresistenzen frühzeitig nachweisen und ein Geschäft mit Spielverleih in Freiburg einrichten: Die beiden Gründungsprojekte „SpinDiag“ und „Freispiel“ haben beim Businessplan-Wettbewerb Startinsland 2015 jeweils die ersten Plätze in den Hauptkategorien belegt. Eine Jury mit Vertreterinnen und Vertretern aus Forschung, Industrie und dem Finanzsektor hat Preise in zwei Kategorien verliehen. Ausgezeichnet wurden Innovationen aus Wissenschaft und Hochschulen sowie aus Firmen und Gesellschaft. Zwei Sonderpreise „Green Economy“ prämierten zudem nachhaltige Geschäftsideen aus den Bereichen erneuerbare Energien, Energie- und Ressourceneffizienz sowie Umweltschutz.

Schirmherren des Wettbewerbs sind Prof. Dr. Hans-Jochen Schiewer, Rektor der Universität Freiburg, sowie Prof. Dr. Eicke Weber, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme. Die ersten Plätze der Hauptkategorien sind mit jeweils 5.000 Euro dotiert, die zweiten Plätze mit jeweils 2.500 Euro und die dritten mit jeweils 1.000 Euro. Die Gewinnerinnen und Gewinner des ersten Sonderpreises erhielten 3.000 Euro, die des zweiten 1.500 Euro. Zudem wurde ein Publikumspreis für den besten Pitch bei der vergangenen Veranstaltung „Startinsland Elevator Pitch“ verliehen. Dieser ist mit einem Geldpreis von 1.000 Euro verbunden.

Das Gründungsprojekt „SpinDiag“ von Gregor Czilwik, Mark Keller, Dominique Kosse, Dr. Michael Lauk, Dr. Daniel Mark, Frank Schwemmer und Oliver Strohmeier gewann den ersten Preis in der Kategorie „Innovationen aus Wissenschaft und Hochschulen“. Die geplante Ausgründung entstammt einer Kooperation zwischen Hahn-Schickard, einem industrienahen Forschungsinstitut, und dem Institut für Mikrosystemtechnik der Universität Freiburg. Sie bietet eine mobile Diagnoseplattform, mit der Ärztinnen und Ärzte in 30 Minuten feststellen können, ob ihre Patientinnen und Patienten Krankheitserreger oder resistente Bakterien tragen. Somit können Ärzte die Therapie verbessern und mit Hygienemaßnahmen in Krankenhäusern verhindern, dass sich weitere Patienten anstecken.

Der zweite Preis ging an das Gründungsprojekt „Alethia-Wood“ von Daniel Hupel, Sebastian Riesebeck und Jan David Schütter von der Universität Greifswald in enger Zusammenarbeit mit dem Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie Greifswald. Das Team hat ein ökologisches Verfahren zur Beschichtung und Veredelung von porösen Oberflächen entwickelt, das die schützenden Eigenschaften von Glas auf Holz, Beton, Sandstein und viele weitere temperaturempfindliche Werkstoffe überträgt.

Den dritten Platz erhielt die geplante Ausgründung „Tonality Tech“ von Simon Alfano, Daniel Drummer, Stefan Feuerriegel, Joscha Märkle-Huß und Nicolas Pröllochs von der Professur für Wirtschaftsinformatik, die Prof. Dr. Dirk Neumann von der Universität Freiburg innehat. Die Forscherhaben eine Software entwickelt, die mithilfe von Big-Data-Technologie ermittelt, wie Wörter und Formulierungen in Finanznachrichten das Verhalten von Investorinnen und Investoren an der Börse voraussichtlich beeinflussen werden.

Mit dem ersten Preis in der Kategorie „Innovationen aus Firmen und Gesellschaft“ wurden Florian Högner und Thomas Krohn ausgezeichnet, die das mit einem Café ausgestattete Geschäft „Freispiel“ zum Verkauf und Verleih von Spielen und Zubehör in Freiburgs Innenstadt planen.

Den zweiten Platz dieser Kategorie belegten der Freiburger Helge Straube und Christian Maier-Straube mit ihrer Gründung „jickilearning – endlich anders lernen“. Sie haben so genannte „Vokabelduschen“ erarbeitet: ein Audio-Vokabeltraining mit Musik, das auf der Methode Superlearning beruht und für verschiedene Sprachen sowie zum Lernen eigener Inhalte geeignet ist.

Der dritte Preis ging an den Freiburger Arzt und Ingenieurwissenschaftler Lucas Spohn und sein Gründungsprojekt „ITAS“, kurz für „Intelligentes Tablet-Anamnese-System“. Die intelligente Software interviewt die Patientin oder den Patienten im Wartezimmer, erhebt somit die Vorgeschichte und präsentiert der Ärztin oder dem Arzt Informationen zur Diagnostik und Behandlung.

Den ersten Sonderpreis „Green Economy“ erhielt das Gründungsprojekt „Biocopy“. Jürgen Burger, Tobias Herz, Normann Kilb, Philipp Meyer, Christin Rath, Dr. Günter Roth und Dr. Christine Reinemann vom Zentrum für Biosystemanalyse der Universität Freiburg haben einen Kopierer für Biomoleküle entwickelt, der ähnlich wie ein Fotokopierer funktioniert.

Mit dem zweiten Sonderpreis wurde das gegründete Unternehmen „Albfertil“ von Anne Kathrin Antic, Nadine Antic, Sven Hofstadler und Andreas Reiff ausgezeichnet. Das Team verarbeitet mithilfe von Würmern Reststoffe biologischen oder organischen Ursprungs, die in der Lebensmittelindustrie angefallen sind, zu hochwertigem Dünger.

Den Publikumspreis für den besten Pitch erhielt das Gründungsprojekt „DMD“ von Matthias Breitwieser, Matthias Klingele und Severin Vierrath vom Institut für Mikrosystemtechnik der Albert-Ludwigs-Universität und Hahn-Schickard. Die drei Wissenschaftler haben ein neues Konzept zur Membranherstellung entwickelt, mit der sich zum Beispiel Brennstoffzellen kostengünstiger produzieren lassen.

Der Businessplan-Wettbewerb Startinsland findet dieses Jahr zum zweiten Mal statt. Die Universität Freiburg, das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE), die Hochschule Offenburg und die Industrie- und Handelskammer (IHK) Südlicher Oberrhein richten Startinsland gemeinsam aus. Der Wettbewerb besteht aus zwei Phasen: Er begann im Frühjahr 2015 mit einer Konzeptphase und gipfelte nun in der Prämierung der besten Businesspläne. Das Gründerbüro der Universität Freiburg hat den Wettbewerb mit Veranstaltungen und Fortbildungsprogrammen begleitet.
2017 soll er erneut stattfinden.

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