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„Gründen ist das Beste“


Bei der Auftaktveranstaltung des Businessplan-Wettbewerbs Startinsland 2015 berichteten mehrere Gründer von ihren Fehlschlägen und Erfolgen.

Die Idee zu seiner Handy-App kam Jeremias Endres während seiner Schicht in einer Fischfabrik. Ein Jahr lang lebte und arbeitete er in Neuseeland, um während des Studiums noch einmal eine Auszeit zu machen. Am Morgen hatte er sich einen Kaffee geholt, hatte aber die Treuekarte der Kaffeehaus-Kette vergessen. „Das muss doch anders gehen“, dachte Endres sich. „Warum kann man seine Treuekarte nicht im Handy haben? Das hat man sowieso meist dabei.“ Endres und andere Gründer haben beim „Gründerzünder“, der Auftakt-Veranstaltung des Businessplan-Wettbewerbs Startinsland, davon erzählt, wie ihre Unternehmen entstanden sind und welche Schwierigkeiten sie hatten, als sie ihre Ideen umsetzen wollten. Ihre Geschichten sollten potenziellen Gründerinnen und Gründern eine zündende Inspiration geben und ihnen einen Eindruck davon verschaffen, was bei so einem Vorhaben auf sie zukommt.

Jeremias Endres/Stickin AG
Jeremias Endres von der Stickin AG erklärte
User Centered Design. Fotos: Tibor Dufner

Als Endres zurück in Deutschland war, dauerte es noch eine Weile, bis seine Idee konkrete Formen annahm. 2012 gründeten er und sein ehemaliger Kommilitone Alexander Schulze zusammen mit seinem damaligen Chef, Michael Seifert von der avenit AG, schließlich die Stickin AG. Mit ihrer Handy-App Stickin können Kundinnen und Kunden in Geschäften digitale Bonus-Sticker sammeln, um diese gegen Prämien einzulösen. Wichtig sei es gewesen, sein Produkt immer wieder an die Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer anzupassen. Die App sei nicht von Anfang an gut angekommen: „Wir haben immer wieder bei den Kunden nachgefragt und unser Angebot weiter verbessert, bis alle Zielgruppen gut mit der App klarkamen.“

Ulrich Prediger/LeaseRad
Ulrich Prediger von LeaseRad berichtet über
Erfahrungen mit einer Crowdfunding-Kampagne

Ulrich Prediger stieß vor allem auf finanzielle Widerstände, als er sein Unternehmen LeaseRad gründen wollte. Seine Idee: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Firmen sowie Selbstständige mieten ein Fahrrad, so wie es bei Dienstautos bereits üblich ist. „Normalerweise gründet man eine Firma erst, wenn der Bedarf da ist“, sagte Prediger zu den Zuhörerinnen und Zuhörern beim Gründerzünder. „Bei uns war es andersherum, wir haben erst das Produkt geschaffen.“ Jahrelang hat seine Firma mit Finanzierungsproblemen gekämpft. „Einmal musste ich unseren Mitarbeitern sagen, dass wir nur eine Woche lang Geld haben werden.“ Doch nach einem Steuererlass sowie einer Crowdfunding-Kampagne ging es bergauf. „Wir sind mittlerweile Marktführer im Fahrradleasing für Diensträder.“

Pascal Benoit/Enit
Pascal Benoit von Enit

Pascal Benoit von Enit Energy IT Systems berichtete bei der Veranstaltung von den Erfahrungen, die er und die Mitgründer seiner Firma bei Wettbewerben gemacht haben. Sie nahmen zum Beispiel im vergangenen Jahr an der ersten Runde von Startinsland teil und sicherten sich dort den ersten Platz. „Ich glaube wir wären nicht da, wo wir sind, wenn wir da nicht teilgenommen hätten“, so Benoit. „Man sollte alle Chancen nutzen, die sich einem bieten.“ Das Start-up bietet maßgeschneiderte Energiemanagementsysteme für mittelständische Industriebetriebe und wurde schon mit mehreren Preisen ausgezeichnet.

Wofgang Striewe/Phoma
Wolfgang Striewe von Phoma

Wolfgang Striewe von Phoma gibt Ratschläge dazu, wie Projektmanagement bei einer neuen Produktlinie geht. Phoma plant und installiert unter anderem Photovoltaik-Anlagen. Zudem hat die Firma die Marke „Sonnenobst“ eingeführt und vertreibt Obst und Gemüse, das klimaschonend mit Solarenergie getrocknet wurde, aus kontrolliertem Anbau in den Regionen Kaiserstuhl und Tuniberg. „Zentrales Ziel bei der Produktentwicklung war es, die gesamte Prozesskette vom Anbau auf dem Feld, über die Aufbereitung bis zum Kunden möglichst umweltfreundlich zu gestalten“, betont Striewe. Phoma verzichte beim Anbau zum Beispiel auf Pflanzenschutzmittel und Kunstdünger. Zudem halte das Unternehmen die Transportwege zwischen Anbau, Trocknungsanlage und Kunden möglichst kurz oder bestreite diese mit dem Fahrrad. Das Produkt habe somit einen geringeren ökologischen Fussabdruck als beispielsweise ein Apfel, der aus Neuseeland importiert wird, oder ein Apfel, der in Baden-Würthemberg angebaut wurde und bis zum Frühjahr gekühlt gelagert wird.

Benedikt Böckenförde/Visual Statements
Benedikt Böckenförde erfand
unter anderem den "DönerCopter"

Benedikt Böckenförde hat mehrere Unternehmen gegründet, unter anderem VISUAL STATEMENTS® und StadtBESTEN: VISUAL STATEMENTS® ist ein Online-Handel mit Facebook-Seite, StadtBESTEN ein Internetportal für Bestenlisten zu Städten, das mit sozialen Netzwerken verknüpft ist. „Ich habe mehrere Anläufe gebraucht und bin ein paar Mal planlos gescheitert, aber dann hat eines meiner Start-ups funktioniert“, erinnert sich Böckenförde. Seine Projekte starten mit erfolgreichen Seiten in den sozialen Netzwerken: „Wir bauen Reichweite auf und entwickeln dann ein passendes Erlösmodell.“ Seine Botschaft an die Zuhörer und potenziellen Gründer: „Es ist ein extrem harter und steiniger Weg und man braucht auch Glück. Aber Gründen ist das Beste, was ihr machen könnt.“

Für Interessierte, die sich der Herausforderung Existenzgründung stellen wollen, bietet der Businessplan-Wettbewerb Startinsland eine Chance. Bis zum 15. Juni 2015 können angehende Gründer dreiseitige Konzepte einreichen und bis zu 500 Euro gewinnen. In der darauffolgenden Businessplan-Phase, die von einem Qualifizierungsprogramm begleitet wird, können sich die Teilnehmenden mit einem bis zu 20 Seiten langen Geschäftsmodell 5.000 Euro sichern. Zudem vergibt die Jury einen Sonderpreis „Green Economy“, der mit bis zu 3.000 Euro dotiert ist.

Zuletzt konnten die Zuhörer beim Gründerzünder ihre Fragen stellen. „Wie viel Zeit habt ihr investiert?“, fragte ein Student, der neben seinem Studium an einer Gründungsidee arbeitet. „Irgendwann muss man sich entscheiden“, war die Antwort von Pascal Benoit. „Entweder macht man es richtig oder man lässt es bleiben.“ Für Wolfgang Striewe ist dies eine individuelle Entscheidung. „Man muss das machen, was einem am meisten Spaß macht. Wenn man die Möglichkeit hat, verschiedene Ideen parallel zu verfolgen, muss man sich nicht nur für eine Geschäftsidee entscheiden.“ Die Gründer, die bei der Startinsland-Auftaktveranstaltung von ihren Erfahrungen berichteten, haben ihre Entscheidungen am Ende jedenfalls nicht bereut.

Das Publikum beim Startinsland Gründerzünder
Das Publikum beim Gründerzünder, dem Auftakt von Startinsland

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